Grundsteinlegung
Entwicklung der Bauabschnitte
Nach Vorplanungen und Vorarbeiten wurde durch den Beschluss des VIII. Parteitags der SED im Juni 1971 ein neuer Fünfjahrplan aufgestellt, der zahlreiche wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahmen für die gesamte DDR vorsah. Neben einer Verbesserung der Versorgung mit Konsumgütern stand das Versprechen „bis 1990 angemessenen Wohnraum für alle“ zu schaffen.
Der Startschuss
Für Schwerin und die drei Nordbezirke der DDR insgesamt bedeutet dies die Ansiedlung neuer Industriebetriebe und, damit verbunden, die Schaffung neuen Wohnraums für die hier in den Norden ziehenden Industriearbeiter, die überwiegend aus dem Süden der DDR kamen. Während im Industriekomplex Schwerin-Süd die ersten Arbeiten bereits ab 1969 laufen, wird mit der Erschließung der Wohnbaufl ächen im Jahre 1970 begonnen.
Der Startschuss für den Wohnungsbau, der auf dem Großen Dreesch errichtet werden sollte, erfolgte am 11. November 1971, die erste Platte für die Wohnblocks Makarenkostraße 1-7, heute Andrej-Sacharow-Straße, wird gesetzt. Im Rahmen dieser feierlichen Zeremonie sprechen Bernhard Quandt, damals erster Bezirkssekretär der SED, Rudi Fleck, Vorsitzender des Rates des Bezirks, und der damalige Schweriner Oberbürgermeister Horst Pietsch sowie Brigadier Heinz Boldt vom Wohnungsbaukombinat als Vertreter der Bauleute.
Weitere Bauabschnitte
Schon im Februar 1972 wurde der erste Wohnblock in der Makarenkostraße bezogen, etwa 20.000 Wohnungen und ca. 60.000 Einwohner sollten auf dem Großen Dreesch in den drei Bauabschnitten noch folgen. Der sogenannte erste Bauabschnitt wurde bis 1981 fertiggestellt. Die Grundsteinlegung im zweiten Bauabschnitt, heute Neu Zippendorf, erfolgte am 5. Februar 1976, die Fertigstellung erfolgte bis 1983. Der dritte Bauabschnitt, heute Mueßer Holz, wurde im Februar 1978 begonnen. Diese Baumaßnahmen waren alle bis 1986 beendet. Einzelne Maßnahmen in allen drei Stadtteilen, wie zum Beispiel die Fertigstellung des Berliner Platzes, erfolgten noch bis 1987.
Weitere 3.000 Wohnungen für ca. 9.000 Einwohner sollten ab 1989 in Krebsförden hinzukommen, das Wohngebiet wurde von den hiesigen Behörden als „Großer Dreesch IV“ bezeichnet und als Fortsetzung der Baumaßnahmen angesehen. Durch die „Wende“ 1989/90 wurde aber nur ein Teil der dortigen Bebauung ausgeführt und auf die Ausführung der weiteren Planung wurde verzichtet.