Blick vom Fernsehturm
Fernsehturm
Schwerins großes Wahrzeichen
Bereits aus der Ferne ist Schwerin durch ihn sichtbar: Der Fernsehturm war und ist jedoch mehr als nur ein technisches Denkmal der Rundfunk- und Fernsehgeschichte, sondern beliebtes Ausflugsziel, Café, Aussichtsplattform und Symbol stadtteilbezogener Identität.
Sender Schwerin
Der Ausbau des „Sendezentrums Schwerin“ begann mit der Errichtung des 267 m hohen Sendemastes im Jahr 1957. Die erhöhte Lage garantierte optimale Bedingungen für die terrestrische Übertragung, musste doch der Sender das zu bedienende Gelände dominieren und gute Sichtbeziehungen zum Sendegebiet garantieren. Notwendig war die Errichtung der komplexen Anlage für den Empfang des zunehmend stärker frequentierten Fernsehprogramms und die Übertragung der Ultrakurzwellen (UKW) für das Radioprogramm.
Wahrzeichen und Schaufenster
Wohl an keinem Gebäude der jüngeren Schweriner Stadtgeschichte bündeln sich so viel Bürgerstolz und Identifi kation. Sinnbildlich steht das in den Himmel weisende Gebäude für viele Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Stadtteile als deutlichster Ausdruck ihrer gebauten Umwelt und ist zugleich Botschafter ihres Quartiers in der Schweriner Silhouette neben dem Dom und dem Schloss. Attraktiv war und ist der Ausblick auf die Stadt und die umliegende Landschaft von den beiden Besucheretagen. Das Panorama der „Spur der Steine“ entwickelte sich bis 1989 zugleich zu einem Schaufenster der Sozialpolitik der DDR, dessen Kernstück die Verbesserung der Wohnverhältnisse darstellte. Mit Stolz verkündete daher zum 40. Jahrestag der Republik eine Selbstdarstellung des Schweriner Bezirkes, dass in weniger als vierzig Jahren mehr als die Hälfte aller Wohnungen des Verwaltungsbezirkes neu geschaffen worden waren. Die Masse dieser Neubauten, insgesamt 70 Prozent, entstand, wie der Schweriner Dreesch, sogar erst nach 1971.
Café
Bereits bei der Planung des Fernsehturms wurde das Potenzial eines Cafés sowie einer Aussichtsplattform erkannt. Bei seiner Eröffnung im Jahr 1964 war die gastronomische Einrichtung die zweite ihrer Art in der DDR. Das in 101 m Höhe befi ndliche Lokal erhielt wegen der erhöhten Bewirtungspreise auch den Namen „Bissmark“, entwickelte sich aber dennoch zu einem beliebten Ausfl ugsziel der Schweriner und war Ziel organisierter Tagesreisen. Bereits sechs Jahre nach der Eröffnung konnte der millionste Gast empfangen werden. Seit 2017 sind die Gaststätte sowie die Aussichtsplattform leider geschlossen.
Fernsehturm-Gebäude
Die Ablösung des Radios durch den Fernseher als Leitmedium setzte zu Beginn der 1960er Jahre ein. Dieser technische Wandel führte schließlich dazu, dass der Bau eines Fernsehturms in Schwerin notwendig wurde. Die Grundsteinlegung erfolgte 1957. Die Errichtung des eigentlichen Turmes wurde im neuartigen Gleitschalverfahren verwirklicht. Mit einer Geschwindigkeit von 4 m pro Tag arbeiteten sich die beteiligten Handwerker seit dem 15. August 1960 in Schwerins luftige Höhe und feierten am 23. September 1960 Richtfest. Die Aufsetzung der abschließenden Antenne erfolgte jedoch erst elf Jahre später mit einem Hubschrauber.