Stadtumbau
Wenn Sie sich umsehen, wähnen Sie sich nicht mehr in Neu Zippendorf
Nichts erinnert mehr an die Plattenbauten aus DDR-Zeiten. Aus 690 alten entstanden 313 neue Plattenbauwohnungen geänderten Zuschnitts. Wände wurden neu gesetzt, Türdurchbrüche und Fenster geschaffen. Kein vorhandener Bau ist so variabel in der Neugestaltung wie der Plattenbau!
Tallinner Straße
Mit dem Modellvorhaben Tallinner Straße hatte der Stadtumbau eine neue Qualität bekommen! Waren bisher Gebäude nur vollständig abgerissen worden, entstand hier zwischen 2004 und 2008 erstmals durch Teilrückbau und Grundrissänderungen ein neues Wohnquartier. Möglich hat dies der seit dem Jahr 2000 zunehmende Wohnungsleerstand gemacht. Es wurden nicht mehr alle Wohnungen benötigt, und es konnten Ersatzwohnungen bereitgestellt werden, wenn ein Umzug erforderlich wurde. Die sich daraus ergebenden Chancen wurden in diesem Quartier genutzt. Dabei haben die Stadt, SWG und WGS von Anfang an zusammengearbeitet. Auch das Land unterstützt das Vorhaben durch die Bereitstellung von Fördermitteln.
Heute hat die SWG hier 271 Wohnungen, die WGS 42 Wohnungen. 67 Wohnungen sind altengerecht und 14 altenfreundlich. Die 182 2-RaumWohnungen sind zwischen 47 m² und 74 m² groß. Die größten 3- und 4-Raum-Wohnungen haben großzügige 107 m² Wohnfl äche. Aus relativ einheitlichen Wohnungen ist ein bunter Wohnungsmix für unterschiedliche Ansprüche geworden.
Altengerechtes Wohnen
In unserer Gesellschaft nimmt die Anzahl älterer Menschen kontinuierlich zu. Ein Umstand, dem sich die Wohnungsunternehmen stellen müssen. Auch im Modellvorhaben wurden die durchgreifenden Modernisierungen zur Schaffung altengerechter oder altenfreundlicher Wohnungen genutzt. So sind im Bestand der SWG 81 Wohnungen altengerecht/-freundlich. Diese Wohnungen sind über einen Fahrstuhl zu erreichen, auf Schwellen wurde verzichtet, weshalb auch die großzügigen Duschen auf Fußbodenhöhe liegen. Das Gestaltungskonzept der altengerechten Wohnungen setzt sich auch im Wohnumfeld fort. So wurde auf Treppen und Absätze verzichtet. Deutliche Kontraste machen sehbehinderte Menschen auf Hindernisse aufmerksam. Dadurch wurde dieses Quartier den Bedürfnissen der wachsenden Zahl alter Menschen angepasst.
Umweltbewußtes Wohnen
Besonders umweltschonend kann man in der Tallinner Straße 24/26 wohnen (links hinter Ihnen), damals Schwerins modernstes Energiesparhaus. Dank des Einsatzes von Sonnenkollektoren, einer hochwärmegedämmten Außenhaut und einer ausgeklügelten Heiztechnik konnte der errechnete Jahres-Heizwärmebedarf auf ein Drittel des ursprünglichen Verbrauchs gesenkt werden. Zusätzlich erzeugt eine 130 m² große Photovoltaikanlage Strom für das zentrale Netz – bis zu 12.000 kWh Solarstrom jährlich. Die Mieter der SWG können so die Energiepreisschwankungen gelassen verfolgen.
Nachbarschaftstreff als geselliger Mittelpunkt
Seit 2001 gibt es ihn bereits, den Treff in der Tallinner Straße 42 (links). Ursprünglich war es eine 5-Raum-Wohnung die von der SWG für den Verein „Hand in Hand – nachbarschaftliches Wohnen in der Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft“ zu einem Treff für das Wohnquartier umgebaut wurde. Unterstützung kam aus dem Förderprogramm soziale Stadt. Seit Januar 2001 bietet der Treff ein buntes Programm. Es reicht von Ausfl ugsfahrten über Spiele-Nachmittage bis hin zu Informationsveranstaltungen. Bereits 2002 wurde die SWG für dieses Engagement mit dem Bundespreis „Soziale Stadt“ ausgezeichnet. Heute betreibt der Verein „Hand in Hand“ fünf Nachbarschaftstreffs, vier davon auf dem Dreesch.